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Das Textilbündnis mit deuter für den Klimaschutz

Das Textilbündnis mit deuter für den Klimaschutz

„Klimaschutz – das geht uns alle an!“ insistiert Marco Huehn, Head of Quality Management & Corporate Social Responsibility bei deuter. Er und sein Team engagieren sich seit 2015 im Bündnis für nachhaltige Textilien und sind aktuell Mitglied der Expert*innen Gruppe zum Thema Klimawandel. Die Idee dahinter: gemeinsam erreichen wir mehr! Und schneller! Denn in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit tickt die Zeit. „Eine große Verantwortung und Herzensangelegenheit zugleich“, so Marco.

Wir fragen genauer nach, wie die Zusammenarbeit beim Textilbündnis aussieht.

Marco, deuter ist Mitglied im Textilbündnis seit 2015. Was ist der Grund für diese Partnerschaft?

Wenn man sich, wie deuter, konsequent für Nachhaltigkeit stark macht, kommt man am Textilbündnis nicht vorbei. Das Bündnis ist eine Initiative der deutschen Bundesregierung. Die Mitglieder kommen aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Organisationen und Gewerkschaften. Ihr Ziel: soziale, ökologische und ökonomische Verbesserungen entlang der Textillieferkette. Wir sind Mitglied, weil wir davon überzeugt sind, dass wir in diesem Verbund nachhaltig etwas bewegen können. Direkt bei uns selbst, aber auch entlang unserer Lieferketten. Das Bündnis ist eine Plattform, über die ein intensiver Wissenstransfer zwischen den Partnern stattfindet, Synergieeffekte genutzt, Entscheidungen beschleunigt und gemeinsame Lösungen verabschiedet werden. Ein schönes Beispiel für unsere sinnstiftende Zusammenarbeit sind z.B. die Trainings, die damals in der Bündnisinitiative „Chemikalien“ entstanden und heute allen Mitgliedern zur Verfügung stehen. Mit ihnen schulen wir Unternehmen mit Nassprozessen im Bereich Chemikalienmanagement zu Themen wie Abwasser- und Schlammbehandlung, Gesundheitsschutz und Arbeitssicherheit und setzen damit genau dort an, wo der größte Bedarf besteht.



Nun wurde auf expliziten Wunsch einiger Mitglieder eine Expert*innen Runde zum Thema Klimawandel einberufen. Warum liegt euch dieses Thema besonders am Herzen?

Klimaschutz bleibt eine der wichtigsten Aufgaben unserer Zeit. Die Erschöpfung der Ressourcen und der Klimawandel pausieren nicht. Trotz der COVID-19 Krise. Die Textilindustrie ist für einen erheblichen Teil der weltweiten Treibhausgas-Emissionen und Ressourcenverbräuche verantwortlich. Jetzt sind zukunftsfähige Lösungen gefragt, um Anforderungen, wie z.B. die der UN Fashion Charter, aktiv mitzugestalten, branchenspezifische Expertise und Best Practice Ansätze einzubringen und gemeinschaftliche Ansätze für effizienten Klimaschutz zu entwickeln.

Wie sieht die Arbeit innerhalb der Expert*innen Gruppe im Detail aus?

Wir arbeiten in drei Phasen: Zuerst nehmen alle Mitglieder ihre eigene Lieferkette genauestens unter die Lupe. Daraus identifizieren wir dann erreichbare Klimaschutzziele, für die wir individuelle Verantwortung übernehmen. Auch einen verbindlichen, gemeinsamen Maßnahmenplan leiten wir daraus ab. Danach schauen wir uns die Möglichkeiten in den Produktionsländern an, bei denen wir uns in Form von Initiativen und Trainings engagieren können. Im dritten Schritt entwickeln wir Instrumente und eruieren Kooperationspartner, die es ermöglichen, unser gewonnenes Wissen mit allen Bündnismitgliedern teilen und so die vereinbarten Klimaschutzziele erreichen zu können.

Welche Ziele gibt es für die Expert*innen in Bezug auf den Klimaschutz?

Fest steht, dass die Textilindustrie ihren Beitrag zur Begrenzung der globalen Erderwärmung leisten muss. Es existieren bereits unterschiedliche Initiativen, denen sich auch das ein oder andere Textilbündnismitglied angeschlossen hat. So besteht unsere Gruppe aktuell aus verschiedenen Akteuren mit unterschiedlichen Klimazielen in unterschiedlichen Zielerreichungsphasen. Um das Potential der Gruppe jedoch voll ausschöpfen zu können, brauchen wir einen gemeinsamen Weg. Und eine gemeinsam verabschiedete Zielformulierung zur Klimarisiko-Minimierung. Dafür sind bereits verfügbare Tools für die effektive Implementierung von Verbesserungsmaßnahmen in den Lieferketten zu bewerten, wie z.B. das „Playbook for Climate Action“. Es ist ein Leitfaden, mit dem alle Akteure der Modebranche ermitteln können, welche Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen sind und welche Initiativen und Programme sie bei ihrer Dekarbonisierung unterstützen könnten – egal ob sie am Anfang ihrer Reise stehen oder schon fortgeschritten sind auf ihrem Weg.

Was konkret will deuter in eigener Sache angehen?

Unsere Klimaschutzbemühungen haben zwei Hebel, an denen wir direkt ansetzen können. Zum einen arbeiten wir mit Hochdruck daran, die Klimaneutralität unseres Standortes herzustellen. Unser Gebäude ist bereits nach ökologischen Standards gebaut. Weitere Maßnahmen wie Ökostrom und eine klimaneutrale Logistik sind geplant und werden in naher Zukunft umgesetzt.  Zum anderen stecken wir viel Arbeit in die Ermittlung des CO2-Fussabdrucks einzelner Produkte. Wir messen diesen anhand von Materialeinsatz, Transportwegen, Energieverbrauch am Standort und in der Lieferkette, etc. Und wir prüfen mögliche Verbesserungen wie z.B. Strom aus erneuerbaren Energien, Optimierung des Materialeinsatz und den vermehrten Einsatz recycelter Materialien. Es ist ein langer Weg. Aber auch der beginnt mit dem ersten Schritt.
 

Hier bekommst du einen Einblick in unsere Produktion:  



Marco, hast du zum Schluss noch einen Tipp, wie jeder von uns seinen eigenen kleinen Beitrag zum Klimaschutz leisten kann?

Wir alle sollten uns darüber bewusst werden, welchen Einfluss unser tägliches Handeln auf unsere Umwelt hat. Wissen wir wirklich Bescheid? Grundsätzlich sollten wir unser eigenes Konsumverhalten genau reflektieren. Nicht ganz trivial, denn in Sachen Klimaschutz ist das beste Produkt eigentlich jenes, welches nie hergestellt wurde. Dass das keine Alternative ist, ist klar. Und so ist es umso wichtiger, nachhaltige und langlebige Produkte zu kaufen. Bevor du also eine Kaufentscheidung triffst, informiere dich über Materialien und Herstellung. Zertifizierte Siegel, wie bluesign® oder FWF (Fair Wear Foundation), geben eine gute Orientierung für einen verantwortungsvollen Kauf. Und um ihren Lebenszyklus zu verlängern, kannst du deine Produkte reparieren lassen oder verschenken, wenn du sie nicht mehr benötigst. Auch die tägliche Ernährung ist eine Herausforderung: Fleisch aus Massentierhaltung, Fisch aus Aquakulturen, Soja, für dessen Anbau der Regenwald gerodet wird oder Avocado, für die pro Kilo ca. 1.500 Liter Wasser verbraucht werden. Hier hilft regional statt global und weniger ist mehr. Und überdenkt einmal eure tägliche Fortbewegung. Könnten ÖPNV, Fahrgemeinschaften oder das eigene Fahrrad nicht auch entspannte Alternativen zur täglichen Autofahrt sein? Egal wo ihr anfangt, Hauptsache ihr fangt an. Denn jeder Einzelne macht einen Unterschied.



Mehr zur Arbeit der Expert*innen-Gruppe zum Thema Kimaschutz im Textilbündnis.