Verrückt. Eine Einführung ins Tourengehen stand schon lange auf meiner „alpinen Wunschliste“. Ich fahre Ski, solange ich denken kann und bin seit langem bei jeder Gelegenheit im Gelände, off-piste, unterwegs. Geländetauglich bin ich also. Meine zweite sportliche Leidenschaft ist neben dem Skifahren alpines Ultra-Trailrunning. Dort sind Aufstiege bis zu 2 000 Höhenmeter am Tag und mehr möglich. Kondition für lange Aufstiege habe ich also auch. Nur eben keine Erfahrung im Tourengehen. Das sollte sich jetzt ändern! 


 

#TAG 1: Zur Heidelberger Hütte und erste Touren ins Backcountry 

Anfang Februar, Ischgl, Parkplatz Heidelberger Hütte, 10.15 Uhr. Nach und nach treffen die Teilnehmer der deuter off-line days am Treffpunkt ein und werden herzlich vom deuter-Team begrüßt. Wir lernen unsere Bergführer*innen kennen und bekommen erste Infos zum Ablauf der nächsten Tage.  

Das Event ist top organisiert. Unsere deuter Duffel Bags, ebenfalls im Gewinnpaket enthalten, werden mit einem Skidoo zur Heidelberger Hütte gebracht. Was für ein Service! 

Die Gruppe ist bunt gemischt: Alte Tourenhasen und Einsteiger*innen, Skifahrer*innen und Splitboarder*innen, jung und alt, aus Deutschland, der Schweiz und aus Österreich. Was uns verbindet, ist die Liebe zu den Bergen, zur Natur – und zum Ski- und Snowboardfahren. Und wie es immer so ist, wenn Sportler zusammen unterwegs sind: Es braucht keine fünf Minuten und alle sind im Gespräch miteinander, lachen, tauschen sich aus – und haben eine super Zeit. 

Dann geht es los: In Begleitung unserer Bergführer*innen starten wir in Kleingruppen in Richtung Heidelberger Hütte, quer durchs Skigebiet, zum Teil mit Liftunterstützung. Unsere Gruppe wird geleitet von Moni. Souverän, ruhig und fröhlich führt sie uns durch das alpine Gelände. Bei ihr fühle ich mich direkt wohl. 

Angekommen an der Heidelberger Hütte lacht die Sonne durch die Wolken. Wir sind hochmotiviert. Mit Moni starten wir zu einer ersten Tour ins Backcountry durch die glitzernde, unberührte Schneelandschaft des Fimbatals. Moni gibt uns viele Tipps zur richtigen Geländewahl, Lawinensituation und zur korrekten Aufstiegstechnik. Auf der Abfahrt zur Hütte zaubern wir frische Lines in die glitzernden Pulverhänge. Herrlich! 

Auf der Hütte angekommen, beziehen wir zu fünft unser Mädelszimmer und verbringen den Abend in geselliger Runde mit der ganzen Gruppe. Die Hüttencrew verwöhnt uns mit einem leckeren 3-Gänge-Menü. Danach macht uns das deuter-Team mit fundiertem Know-how fit für unsere Bergabenteuer: Bergführer und Schneeforscher Ben gibt uns spannende Einblicke in die Lawinenkunde, Produktmanager Johannes erklärt uns die Funktionen des deuter-Lawinenrucksacks Alproof – inklusive einer Testauslösung. Wir lassen den ersten Abend gemütlich ausklingen. Es wird noch geplaudert, gelacht und sich kennengelernt, bevor wir uns in die Hüttenschlafsäcke zurückziehen. 


 

#Tag 2: Geduld zahlt sich aus. 

Als wir uns um 7 Uhr zum Frühstück treffen, stürmt es. Das deuter-Team ist flexibel und plant um: Wir starten den Vormittag mit einem Vortrag von Sören von Protect our Winters (POW) über Klimaschutz und nachhaltiges Verhalten am Berg. Es entsteht eine angeregte Diskussion. Wir alle nehmen Anregungen mit, wie wir in Zukunft bewusster agieren können. Danach treffen wir uns in unserer kleinen Gruppe, um mit Moni die heutige Tour zu planen. 

Moni gibt uns unterwegs viele Tipps zur Technik, Spurwahl und zum Gelände. Sie erklärt, was in der jeweiligen Situation zu tun ist. Wir lernen während unserer Tour, das theoretische Wissen anzuwenden und das Gelände zu beobachten und einzuschätzen.  

Zurück an der Hütte gräbt Moni mit uns ein Schneeprofil. Das Profil vermittelt uns Infos über den Aufbau der Schneedecke und der Schwachschichten. Unter der Lupe vergleichen wir die Formen verschiedener Schneekristalle und erfahren mit den Händen die haitische Beschaffenheit der Schneeschichten. Beim anschließenden Workshop zur LVS-Suche und zum Sondieren üben wir den richtigen Umgang mit dem Gerät. 

Nach und nach kehren alle Gruppen in die Hütte zurück. Bei Kaffee und/oder Weizenbier tauschen wir freudestrahlend die Erlebnisse dieses grandiosen Tages aus. Nach dem Abendessen lassen wir den Tag mit einem gemütlichen Filmabend ausklingen. Der Film „Kastanistan“ entführt uns ins Freeride-Paradies Georgien, das der Freeride-Profi Fabian Lentsch und seine Crew entdeckt haben. Gabriel, der ebenfalls bei der Tour dabei war, beantwortet unsere neugierigen Fragen. 


 

#Tag 3: Letzte Tour und Abfahrt ins Tal 

Auch heute meint es das Wetter gut mit uns. Wie am Vortag es ist zwar windig, doch der Himmel ist strahlend blau. Nach dem Frühstück und einem gut gelaunten Gruppenfoto fellen wir auf und starten zur letzten Tour des Wochenendes.  

Langsam verlassen wir die Ruhe und Abgeschiedenheit des Fimbatals und genießen nach dem Aufstieg noch einmal den Panoramablick, bevor wir umbauen und zurück Richtung Ischgl powdern. Auf der ersten Hütte im Skigebiet treffen wir uns mit den anderen Gruppen zu einem gemeinsamen Mittagessen und cruisen dann zurück ins Tal. 

Unten angekommen sind wir alle völlig überwältigt von diesem grandiosen Wochenende. Es waren drei Tage mit supernetten Begegnungen, top ausgebildeten Bergführer*innen, herrlichen Touren, unvergesslichen Naturerlebnissen und vielen wissenswerten Infos. Perfekt organisiert von einem liebeswerten Team. Uns alle verbindet die Liebe zur Natur und zu den Bergen und ich hoffe, wir sehen uns alle mal wieder! Egal ob on-piste oder off-piste. Hauptsache off-line :-) 

1000 Dank, liebes deuter-Team, für das phänomenale Wochenende bei den deuter off-line days 2023! 

Nicole Neubert